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Petra Klein

Petra Klein, Jahrgang 1966, geboren in Hoffenheim, machte in Kassel eine Ausbildung zur Verlagskauffrau. Babypause ab 1994. Dann Einstieg beim DRK, wo sie seitdem für die Breitenausbildung zuständig ist. Verheiratet, ein Kind im Studium.

Wenn man aus Hoffenheim kommt, ist man dann automatisch auch Fan der eigentlich nicht so geliebten TSG Hoffenheim?

Ich bin kein Fußballfan. Aber da gibt es schon eine gewisse Sympathie. Ich freue mich, wenn sie gewinnen, aber es ist auch nicht so dramatisch, wenn sie verlieren.

Was ist eigentlich unter Breitenausbildung zu verstehen – und was tut man, wenn man dafür zuständig ist?

Ich organisiere die gesamte Palette der Erste-Hilfe-Kurse, vergebe die Termine, mache die Jahresplanung.

Klingt erst einmal überschaubar spannend, oder?

…ist aber doch spannend. Die ständigen Kontakte mit den Firmen in Kassel, die für ihre Mitarbeiter Erste-Hilfe-Kurse anbieten beispielsweise, da ergeben sich jede Menge interessanter Kontakte.

Welchen Stellenwert hat denn das Thema Erste-Hilfe-Kurse für das DRK?

Naja, das ist sicherlich nicht der große Umsatzbringer, weil die Berufsgenossenschaften, die ja für die Firmen die Kurse zahlen, auch keine Mondpreise zahlen. Aber fürs Image ist es enorm wichtig: DRK ist die Adresse für Erste Hilfe. Das ist ganz wichtig!

Können Sie denn selbst Erste Hilfe leisten?

Klar, das, was in den Kursen gelehrt wird, das habe ich schon drauf.

Das beruhigt mich, falls mir jetzt was passieren sollte.

Kann es auch. Aber im Urlaub beispielsweise, da verlasse ich mich dann doch lieber auf meinen Mann, der ist Notarzt.

Zurück zu den Kursen. Wie viele Teilnehmer gibt es denn so pro Jahr

Im vergangenen Jahr waren es 4800, 25 Prozent mehr als 2017 – solche Schwankungen sind aber normal, weil die Ausbildung in den Firmen ja alle zwei Jahre stattfindet. Kann also sein, dass dieses Jahr etwas schwächer wird – und dann geht es im nächsten Jahr wieder richtig ab.

Wie haben sich denn die Kurse verändert?

Sehr, das muss man schon sagen. Früher gab es einen Referenten, der hat dann acht Stunden Frontalunterricht gemacht. Heute haben wir beispielsweise einen Raum, in dem, wie im Circuit-Training, vier Stationen für praktische Übungen vorhanden sind. Die Teilnehmer sagen da ganz klar: So kann man sich viel mehr merken. 

Breitenausbildung – der Begriff müsste eigentlich für mehr stehen als für Erste-Hilfe für Firmen und Führerscheinkurse.

Klar. Wir müssen da auch mehr Angebote entwickeln für bestimmte Zielgruppen. Erste Hilfe für Senioren, Erste Hilfe für Kinder – warum nicht auch Erste Hilfe für Sehbehinderte beispielsweise? Da wird in nächster Zeit viel kommen.

Klingt so, als habe da jemand Spaß an seinem Beruf, der spannender ist, als die Bezeichnung klingt.

So isses. Ich bin mehr als zufrieden.


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